… und dann doch noch verkauft!

Mit der Redensart ‚Selbst ist der Mann‘ soll das eigene erfolgreiche Handeln besonders betont werden. Das geht oft gut, manchmal aber auch nicht. Dann ist im Endeffekt doch professioneller Rat gefragt, weil es ohne den nicht weitergeht. In diesem Falle war die Firma Pegasus der Profi, der ein drängendes Problem letztendlich erfolgreich lösen konnte.

In die Bredouille geraten war eine mehrköpfige Familie. Aus beruflichen, aber auch privaten Gründen stand ein Wohnsitzwechsel an. Er war seit mehreren Jahren bekannt und sollte insgesamt sorgfältig vorbereitet sowie abgewickelt werden. Dazu gehörte unter anderem der Verkauf eines freistehenden Einfamilienhauses mit einem großen Garten. An der Immobilie stimmte so weit alles. Das unterkellerte, zweigeschossige Gebäude galt vom Baujahr her als Mittelbau, war gepflegt und gut erhalten. Sowohl Kenner als auch Laien konnten auf den ersten Blick erkennen, dass das Haus mit viel Liebe sowie Engagement gepflegt und bewohnt worden war. Das wäre auch unverändert so geblieben, wenn denn nicht die Notwendigkeit zum Wohnortwechsel akut geworden wäre. Gleiches galt auch für die Gartenfläche, die in Nutz- und Ziergarten, Rasen sowie einen kleinen Baumbestand und die Terrasse als Appendix zum Wohnzimmer gut aufgeteilt war. Auch hier war unverkennbar die Hand des Hobbygärtners zu erkennen. Untern Strich war es also ein Objekt, das durchaus seinen Liebhaber finden konnte, geradezu musste.

Das Eigentümerehepaar hatte sich selbst eine Frist von etwa zwei Jahren gesetzt, um Haus und Hof in Eigenregie zu verkaufen. Das Wertgutachten der an der damaligen Hausfinanzierung beteiligten Bank war eine gute Grundlage für den angestrebten Kauferlös. Da das Baudarlehen noch nicht komplett abgelöst war, boten sich für die zukünftigen Eigentümer verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten an, bis hin zur Übernahme des noch laufenden Hypothekendarlehens. So weit so gut. Die Eigentümer machten sich zuversichtlich und guter Dinge an ihr Projekt Hausverkauf. Es wurde geworben, inseriert, telefoniert und kommuniziert. In den folgenden Wochen und Monaten ergaben sich zahlreiche Kontakte, viele von ihnen führten zu Besichtigungsterminen vor Ort. Die Interessenten kamen buchstäblich aus nah und fern. Es wurden mehrfarbige Exposees  sowohl für die extra zum Hausverkauf eingerichtete Homepage als auch zum postalischen Versand angefertigt.

Bei einem ersten Resümee in einer ruhigen Stunde nach Ablauf von mehr als einem Jahr wurde festgestellt, dass bisher aus Spesen nichts gewesen war. Die einen hatten sich nach einem ersten Gespräch oder Besuch überhaupt nicht mehr gemeldet, und bei anderen zeigte sich auch nach einem mehrfachen Kontakt letztendlich kein ernsthaftes Kaufinteresse.  Das änderte nichts an dem terminlich feststehenden Wohnsitzwechsel und der damit verbundenen Notwendigkeit des Hausverkaufes. Die eine Verbindlichkeit, also die bestehende Hausfinanzierung inklusive der Verantwortung für Haus und Garten sollte abgelöst sein, bevor am zukünftigen Wohnort die neue Verbindlichkeit für Miete oder Kauf eines Einfamilienhauses eingegangen werden konnte. Eine finanzielle Doppelbelastung war weder vorgesehen noch möglich.

Da für die Hauseigentümer nicht erkennbar war, dass sich diese bisherige Erfolgslosigkeit schlagartig ändern könnte, und sie im Übrigen dieses Risiko weder eingehen konnten noch wollten, änderten sie ihre Verkaufsüberlegungen. Sie gelangten zu der Erkenntnis, das Projekt Hausverkauf einem Profi zu übertragen. Dessen Courtage würde zwar den Verkaufserlös schmälern; im Gegenzuge würden die Erfolgsaussichten deutlich steigen, wenn sich ein Fachmann mit Manpower, Knowhow und Erfahrung um den Hausverkauf kümmern würde.

Gesagt, getan. Nach einem ersten Kennenlernen und der damit verbundenen Auftragserteilung war das Ehepaar guter Dinge. Aus dessen Sicht konnte es nur besser werden, wobei der Erfolgsdruck ab jetzt nicht mehr beim Eigentümer selbst, sondern beim Auftragnehmer lag. Der kann gut damit leben, denn für den Immobilienmakler ist jeder Auftrag mit einem Erfolgsdruck verbunden. Die Auftraggeber möchten ihre Immobilie kaufen oder verkaufen, und der Makler seine Erfolgsprovision in Rechnung stellen können. Sowohl Überraschung und Freude waren deutlich erkennbar, als sich etwa sechs, acht Wochen später ein erstes konkretes Ergebnis abzeichnete. Die Zahl der Interessenten war ähnlich groß wie im Jahr zuvor, wobei sich so manche Anfrage schon in den ersten Telefonaten als wenig ernsthaft erwies und einen Ortstermin überflüssig machte. Im Ergebnis blieben noch zwei ernsthafte Kaufinteressenten übrig. Sie wurden zu einer Objektbesichtigung eingeladen und konnten auf diese Weise sowohl den, also ihren Makler als auch die Eigentümer kennenlernen. Auch anschließend waren beide am Hauskauf interessiert. Jetzt hatten die Auftraggeber die Qual der Wahl, sich für einen von beiden entscheiden zu müssen. Nach einer zweiten Einladung zu Kaffee und Kuchen stand der Hauskäufer endgültig fest, und beide Seiten waren froh darüber, den Hauskauf mit einer kurz gehaltenen schriftlichen Absichtserklärung zu festigen. Jetzt war wieder der Makler gefragt, um den Hausverkauf bis zur notariellen Beurkundung hin vorzubereiten. Diese bürokratischen Arbeiten sind business as usual. Wenn sich Verkäufer und Käufer einig sind, dann ist die aufwändigste Arbeit für den Immobilienmakler, nämlich das Makeln, das Vermitteln als solches, getan. Der Notar für die Beurkundung des Kaufvertrages wird auf Wunsch vermittelt, und nach der Terminvereinbarung treffen sich alle Beteiligten in der Kanzlei des Notars. Dort heißt es dann vorgelesen, genehmigt, unterschrieben, kurz v.g.u., und vorbehaltlich der Änderung im Grundbuch ist der Eigentumswechsel an Haus und Garten jetzt auch rechtlich vollzogen.

Für die bisherigen Hauseigentümer ist es noch einmal gutgegangen. Sie haben die Situation richtig eingeschätzt und dann gehandelt. Sie haben rechtzeitig erkannt, wo  der Laie am Ende ist, und wo es ohne einen Fachmann nicht mehr weitergeht, erfolgreich weitergehen kann.

Langfinger beim Immobilienverkauf

Das Böse lauert immer und überall. Das musste kürzlich auch Herr S. erfahren, als er seine Eigentumswohnung verkaufen wollte. Er schaltete eine Anzeige in der regionalen Tageszeitung und war guter Dinge. Seine Dreizimmerwohnung in hervorragender Lage war in einem tadellosen Zustand und zu einem fairen Preis zu haben. Herr S. hoffte, dass der Verkauf in kurzer Zeit abgewickelt sein würde, damit er entspannt in den Urlaub fahren und anschließend seinen neuen Job im Ausland antreten konnte. Bald meldeten sich die ersten Interessenten. Herr S. vereinbarte einen Besichtigungstermin nach dem anderen, wartete auf versprochene Rückrufe. Meistens leider vergeblich. Aber er wusste ja, dass Geduld der Schlüssel zum Erfolg ist.

Eine Überraschung der anderen Art
Nach etwa einer Woche hatte Herr S. zwar einem Dutzend potenzieller Käufer seine Eigentumswohnung vorgeführt, war aber noch keinen Schritt weiter gekommen. Ein leichte Nervosität breitete sich in ihm aus. Seit zwei Tagen hatte niemand mehr angerufen. Er überlegte, ob er eine zweite Anzeige aufgeben sollte, vielleicht in einem überregionalen Blatt. Da klingelte sein Handy, eine unterdrückte Nummer, hinter der sich eine sonore Stimme verbarg. Der Herr erkundigte sich nach Details und drängte auf einen raschen Besichtigungstermin. Nur wenige Stunden später erwartete Herr S. den Interessenten, der sich mit Müller vorgestellt hatte. Herr S. wartete vergeblich. Der Urlaub rückte näher. Danach blieben noch zwei Wochen Zeit, um einen Käufer für die Wohnung zu finden. Herr S. war noch immer voller Zuversicht und wie vom Blitz getroffen, als er aus den Ferien zurückkehrte. Seine Wohnung glich einem Schlachtfeld. Wahllos verstreut türmten sich auf dem Boden Gegenstände, die vor der Abreise in Regalen und Schränken aufbewahrt worden waren. Ein Scherbenhaufen. Außerdem fehlten Bargeld, Fernseher, Stereoanlange und die Münzsammlung von beträchtlichem Wert. Herr S. rief die Polizei. Ein junger und ausgesprochen höflicher Kommissar wurde hellhörig, als Herr S. beiläufig erwähnte, dass er Wohnung verkaufen wolle. Jetzt seien aber wohl erst einmal Aufräumungsarbeiten angesagt. Ob er jemand von seinen Urlaubsplänen erzählt habe, wollte der Kommissar wissen. Herr S. brauchte nicht lange zu überlegen. Jenen Herrn Müller hatte er eingeweiht. Der Fall war klar, wenn auch noch nicht geklärt.
Besichtigung mit Folgen
Frau W. hatte sich mit knapp 84 Jahren entschlossen, in eine Seniorenresidenz überzusiedeln und beauftragte ihren Neffen Sebastian mit dem Verkauf ihres Hauses. Sebastian war unerfahren im Immobiliengeschäft, aber ehrgeizig, zumal  die Tante ihm eine großzügige Provision in Aussicht gestellt hatte. Sebastian setzte Annoncen in diverse Blätter und freute sich über die Resonanz, die seine Erwartungen übertraf. Gut gelaunt führte er die Kaufinteressenten durch das Haus der Tante, die es vorgezogen hatte, für eine Weile eine Freundin zu besuchen. Mit der Zeit entwickelte der Neffe eine gewissen Routine und ein Gespür dafür, ob der Interessent ernste Absichten hatte. Eines Tages war Sebastian mit einem Ehepaar Lauer verabredet, solvent und absolut vertrauenswürdig, so sein erster Eindruck. Die Lauers erschienen auf die Minute pünktlich und waren sofort „entzückt“ von dem Haus. Es schien Liebe auf den ersten Blick zu sein. Sebastian frohlockte. Auch gegen den Preis hatten die Lauers keine Einwände.
Ende mit Schrecken
Sie strichen durch alle Räume. Herr Lauer drängte es plötzlich  in den Garten, wo er sich weitschweifend und anscheinend kenntnisreich über die Gartenarchitektur vom  Barock bis zum Jugendstil ausließ. Sebastian hatte auf diesem Gebiet keinen blassen Schimmer und nickte fortwährend zustimmend. Frau Lauer war unterdessen im Haus geblieben. Ausgestattet mit einem Metermaß und einem Notizblock – beides hatte sie aus ihrer überdimensionierten Handtasche hervorgezaubert – wollte sie die Räume ausmessen. Herr Lauer wechselte abrupt das Thema und sprach auf einmal über die Vor- und Nachteile der Viererkette im modernen Fußball. Auch davon hatte Sebastian nicht die geringste Ahnung. Geduldig hörte er zu. Die Zeit verging sprichwörtlich wie im Fluge, als endlich Frau Lauer zu den Männern trat und ihrem Gatten einen vielsagenden Blick zuwarf. Das Ehepaar Lauer hatte es auf einmal ziemlich eilig. Sie gaben vor, noch einige Dinge mit ihrer Bank besprechen zu müssen und versprachen, sich gleich darauf bei Sebastian zu melden. Das Haus sei so gut wie gekauft. Sebastian winkte den netten Lauers hinterher, ging gedankenversunken ins Haus und suchte nach seinem Handy, das er vorhin auf die Anrichte in der Küche gelegt hatte. Aber das lag es nicht mehr. Mit dem Handy war auch der wertvollere Teil des Schmucks der Tante verschwunden. Sebastian ahnte, dass er das Haus wieder nicht verkauft hatte.
Augen auf beim Verkauf
Wer seine Immobilie verkaufen will, freut sich über jeden Interessenten. Schließlich sollen Haus oder Wohnung möglichst schnell und umstandslos verkauft werden. Die genannten Beispiele zeigen, dass auch beim Verkauf einer Immobilie Kontrolle und ein gesundes Misstrauen die besseren Ratgeber sind. Wer wie Herr S. am Telefon vertrauliche Informationen an einen wildfremden Menschen weitergibt, fordert das Pech geradezu heraus. Gelegenheit macht Diebe. Und wenn der Dieb weiß, dass eine Wohnung über einen längeren Zeitraum unbewohnt ist, kann er in aller Ruhe und ziemlich risikolos seinem „Handwerk“ nachgehen. Im Fall von Sebastian hat ebenfalls Leichtsinn dem Gaunerpärchen die Arbeit erleichtert. In Erwartung eines baldigen Kaufabschlusses hat der Neffe sich von den beiden einlullen lassen. Dabei konnte er nicht einmal sicher sein, tatsächlich die Lauers vor sich zu haben. Wer privat eine Immobilie verkauft, sollte jeden Interessenten zunächst höflich um den Ausweis bitten und sich Name und Anschrift notieren. Seriöse Käufer werden dafür Verständnis haben.

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